Das liebe Geld. In unsere Gesellschaft immer irgendwie ein Thema.
Alle brauchen es, wollen es, haben es und geben es wieder aus. Tja und so kommt natürlich die Frage nach den möglichen Kosten in den Kopf, wenn man an ein Hörgerät denkt.
Brauche ich ein teures Hörgerät damit es besonders klein ist und es keiner sieht? Soll es besonders gut sein und ist es deshalb teuer? Oder will mir die Hörgeräteindustrie nur etwas verkaufen? Was ist denn mit der Krankenkasse? Die bezahlen wir doch alle so fleißig.
Viele berechtigte Fragen (und auch ein paar Zweifel) denn Geld fällt bei den meisten nicht von alleine ins Portemonnaie, aber fast von alleine wieder heraus, wenn wir nicht ein Auge darauf haben.
Ich versuche ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen und dir einen Überblick über die möglichen Kosten zu verschaffen.
„Licht ins dunkle bringen„
Die Antwort ist leider wie meistens nicht so leicht, denn jeder Mensch ist individuell und hat somit auch wenn wir alle auf derselben Welt leben, verschiedene Ansprüche und Situationen in denen er
Schwierigkeiten beim Hören hat und die Ihm persönlich besonders wichtig sind.
Zwei Beispiele
Zum Beispiel kann es sein, dass du leidenschaftlich gerne Fernsehen schaust, Musik hörst, aber nicht häufig ausgehst und vielleicht auch alleine im Home Office arbeitetest. Oder du bist jemand der ständig unterwegs ist, viele Freunde trifft, seine Kinder versorgt und deine Arbeit ist in einem großen Kaufhaus, dort wirst du häufig von allen Seiten angesprochen und die Geräuschkulisse ist auch nicht immer ohne. Das sind jetzt zwei bewusst sehr stark unterschiedlich dargestellte Lebensstile. Versetzt dich einmal kurz in die beiden Leben und stelle dir vor wie der „Höralltag“ in den beiden Leben ist.
Da Hören doch oft sehr abstrakt und nicht so greifbar ist, stelle ich dir eine andere Frage und nenne ich dir noch ein Beispiel:
Was kostet ein Auto?
Der eine braucht sein Auto nur um eine kurze Strecke von A nach B zu fahren, ihm macht Wärme und kälte nicht viel aus, das Radio wird nur zum hören der Nachrichten eingeschaltet, aber vor allem möchte er nur dass es zuverlässig ist.
Für den Anderen bedeutet das Auto deutlich mehr, er möchte auch von A nach B fahren, aber möchte auch sehr bequem sitzen, schnell die perfekte Raumtemperatur haben und auch einen glockenklaren Sound während er beim Fahren seine Lieblingslieder mitsingt.
Beide Autofahrer möchten von A nach B, aber Ihre Vorstellungen von dem „wie“ sind sehr verschieden.
Zurück zum Hören
Zurück zum Hören, auch die beiden Lebensstile aus dem Hörbeispiel sind sehr verschieden, aber gemeinsam haben beiden den Wunsch im Alltag zu hören und zu verstehen.
Vielleicht ist mit dem kleinen Ausflug in die Autowelt klar geworden, warum eine pauschale Antwort leider nicht möglich ist. Es gibt zwar bei Hörgeräten eine etwas begrenztere Auswahl von Herstellern, aber eine riesige Auswahl an Komfortmerkmalen und Zubehör. Das kann ein wahrer Dschungel sein, gerade wenn das ganze Thema noch Neuland ist. Doch im Gegensatz zum Auto gibt es ein paar entscheidende Vorteile. Zwar ist ein Hörgerät heute weniger Statussymbol als ein Auto, aber es kann das Leben auch unglaublich erleichtern und verbessern wenn man es selbst möchte. Zum Beispiel gibt es von den gesetzlichen Krankenkasse (meistens auch Privaten, der Festbetrag ist aber in der Regel höher) einen festgelegenen Betrag der für eine Versorgung mit Hörgeräten (alle 6 Jahre erneut) bezahlt wird. Die Abweichungen der Kostenübernahmen der Krankenkassen sind gering und fallen bei der Anpassung nicht ins Gewicht, da jeder Hörakustiker dir ein Hörgerät ohne Zuzahlung anbieten muss. Dies gilt auch für ein individuelles Ohrpassstück (bedeutet an dein Ohr angepasst) Dies ist ebenso mit einem Festbetrag, vertraglich zwischen Krankenkassen und der Innung für Hörgeräteakustiker geregelt. Somit ist jeder Hörakustiker dazu verpflichtet sich daran zu halten.
Ein Vertrag zwischen Hörakustiker und Krankenkasse
In diesem Vertrag ist festgelegt welche technische Mindestausstattung das Hörgerät haben und welche Hörverbesserung mit dem Hörgerät mindestens erzielt werden muss, damit eine Grundversorgung für jeden gesichert ist.
Bei diesem Gerät fällt ausschließlich die gesetzliche Zuzahlung (wie manchmal in der Apotheke oder im Sanitätshaus) an. Bei Hörgeräten sind dies 10€ pro Hörgerät. Bei einer beidseitigen (meistens der Fall und bei einem Hörverlust auf beiden Ohren auch unbedingt zu empfehlen) Versorgung also 20€.Ausser du bist von deiner Krankenkasse von Zuzahlungen befreit.
Komfortmerkmale für Mehrausstattung
Jetzt beginnt es wieder individueller zu werden. Wie bereits erwähnt gibt es eine Menge Komfortmerkmale und Zubehör und dort wird es wichtig gut mit deinem Hörakustiker zu sprechen und ganz klar zu sagen was dir wichtig ist. Der Akustiker kann dann verschiedene, zu deinen optischen, technischen, aber auch zu deinem Hörverlust (z.Bsp. benötigte Lautstärke) passende Hörsysteme für dich auswählen. Diese komfortableren oder auch optisch für dich ansprechenderen Hörgeräte und individuellen Ohrpassstücke, können dann von einer geringen (z.Bsp. 200€) bis zu einer hohen Zuzahlungen (z.Bsp. 3000€) getestet werden.
Auch bei Hörgeräten mit Mehrkosten, fällt die oben beschriebene gesetzliche Zuzahlung an.
Und das wäre ein weiterer Vorteil im Vergleich zum Auto kauf, du kannst Geräte mit verschiedenen Komfort-Merkmale ausprobieren und dies in aller Regel in deinem Alltag und nicht nur bei deinem Akustiker. Du kannst bei Geers – Hörgeräte testen und direkt online einen Termin vereinbaren. Meistens ist ein Test von 2-3 Hörgeräten sinnvoll Bei viel mehr wird es unübersichtlich und das vergleichen wird auch nicht einfacher. Ein Hörerfolg, abgesehen vom individuellen Empfinden müssen für nach erfolgter Anpassung messbar (mit einem Hörtest über Lautsprecher) sein.
Meistens kann man mit dem Hörakustiker auch eine Ratenzahlung vereinbaren, sollte der Wunsch nach einer höheren Ausstattung da sein.
Die Entscheidung für ein Gerät fällt meistens für die nächsten sechs Jahre, dann erfolgt normalerweise eine erneute Übernahme des Festbetrags durch die Krankenkasse. (Medizinische Gründe, zum Beispiel eine starke nicht vorhersehbare Verschlechterung des Gehörs können eine frühere Übernahme möglich machen) ein individuelles Ohrpassstück kann häufig schon nach einer kürzeren Zeit bezuschusst oder übernommen werden.
Jede Hörgeräteanpassung ist individuelle
Am wichtigsten ist jedoch mit deinem Hörakustiker zu sprechen und offen über deine Vorstellungen, Wünsche und dein persönliches Budget zu sprechen. Denn dann ist es sehr wahrscheinlich dass du deine Hörgeräten, ob Zuzahlungsfrei oder Spitzenklassen gerne trägst und sie dir eine wunderbare Erleichterung deines Alltags sind.